Ein großartiger Erfolg – ca. 30 ha Waldfläche wurde gerettet!

MEHRING. Seit über zwei Jahren ist das geplante Industrie- und Gewerbegebiet auf dem Naturraum Mehringer Höhe ein umstrittenes Projekt. Nun gab es in der Sitzung des VG-Rats Schweich am 19.07.23 einen Durchbruch: Der bewaldete Südteil des geplanten Gebiets wurde aus den Planungen gestrichen. 30 Hektar Wald sind damit gerettet.

Die Bürger*inneninitiative „Bündnis Naturraum Mehringer Höhe“ begrüßt diese Entscheidung. „In Zeiten der Klimakrise und des Wald- und Artensterbens ist jeder gerettete Baum, jedes erhaltene Stück Natur ein Erfolg“, verlautet Sabine Lippert, Sprecherin des Bündnisses. Jedoch kritisieren sie die weitere Planung. Denn auch der 59ha umfassende Nordteil, der von artenrechen Hecken und Wiesen durchzogen ist, soll nach Meinung der Initiative erhalten bleiben. Dieses Offenland ist ökologisch besonders wertvoll, weil es neben seiner Funktion als Kohlenstoffsenke einen Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten darstellt, wie das Gutachten der Verbandsgemeinde zeigt. Für die Wildkatze zum Beispiel sind die Hecken und die darunter befindlichen Bunkeranlagen aus dem 2. Weltkrieg zu einem wichtigen Zufluchtsort geworden. Dutzende weitere gefährdete Tierarten, wie Rotmilane und Gartenschläfer, leben in dem Gebiet, das von der Naturzerstörung betroffen wäre.

Ein ebenso umstrittener Punkt an der Debatte um die Mehringer Höhe ist der Bedarf an Gewerbeflächen in dieser Größenordnung. Denn dieser wäre laut Kritiker*innen des Vorhabens gar nicht ausreichend belegt, was insbesondere vor dem Hintergrund der hohen Erschließungskosten des Gebiets problematisch ist.

Daher fordert das Bündnis den vollständigen Schutz des artenreichen Naturraums Mehringer Höhe. Denn auch wenn nur der Nordteil bebaut werden sollte, wäre diese Fläche immer noch halb so groß wie Mehring selbst. „Ein solches Projekt auf Kosten von Natur und Klima ist das Gegenteil von Fortschritt“, so Lippert. „Für eine lebenswerte Zukunft brauchen wir mehr Natur, nicht weniger.