Das 85 ha (ca. 120 Fußballfelder ) umfassende Planungsgebiet des Industrieparks Mehringer Höhe umschließt ebenso 31 ha Wald.
Durch einen Korridor , der die FFH-Gebiete der Dhronhänge und des Fellerbachtals miteinander verbindet, abgetrennt, liegen 29 ha davon im Süden der angedachten Bau-Fläche, links und rechts der K 85 , leicht ansteigend bis zur Offenlandinsel um das Gehöft Neumehring.
Diese Waldflächen sind noch vergleichsweise junger Wald, wiederaufgeforstet nach den Orkanen in 1984 und 1990.
An der Baumartenzusammensetzung kann man sehr gut den Wandel der Ausrichtung forstlichen Denkens und Handelns ablesen:
Im östlichen Teil entstanden in 1985/1986 größere Flächen mit Fichte und verschiedenen Tannenarten, von einander getrennt durch Streifen mit Ahorn und Birke. Man erkennt die Absicht, den vom Sturm verursachten Holz- (= Wert) Verlust baldmöglichst kompensieren zu können.
Der westliche Teil, nach den Stürmen Vivian und Wiebke (Frühjahr 1990) in den Jahren 1991 – 1994 wiederaufgeforstet, zeigt ganz deutlich den Paradigmenwechsel hin zur ökologischen Ausrichtung mit der Schaffung eines gemischten Waldes aus Laub- und Nadelbäumen, unter Belassung von Freiräumen zur Etablierung von Sukzession mit Pioniergehölzen wie Weide, Birke, Vogelbeere u.a.
Hüben wie drüben wachsen diese Bestände nun in die Phase des höchsten Zuwachses hinein, der bei fast 10 m3 pro Jahr und ha auf ganzer Fläche rd. 300 m3 beträgt, mithin den jährlichen Zugewinn an Speicherung von 300 to CO2 , eine für den Klimaschutz unverzichtbare Leistung.
An der Wasserscheide zum Wassersystem des Fellerbach gelegen, leistet dieser Wald mit seiner Wasserbindungskraft ebenso für den Hochwasser- und Starkregenschutz unmessbare Dienste.
Aus diesen Gründen ist die vorgesehene Rodung des Waldes auf der Mehringer Höhe nicht zu verantworten.