Starkregen und Hochwasser

Im Juli 2021 haben enorme Starkregenfälle und dadurch verursachte Überschwemmungen Teile Europas verwüstet – darunter auch viele Orte in der Eifel und an der Mosel. Über 150 Menschen verloren ihr Leben. Durch die Wucht des Wassers wurden Hunderte schwer verletzt oder verloren ihr Zuhause. Auch unzählige Tiere wurden Opfer dieser Naturkatastrophe. Vor diesem Hintergrund stellt sich zwangsläufig die Frage, welche Schlüsse wir daraus ziehen und wie sich so ein Ereignis zukünftig verhindern lässt.

Fakt ist leider: Es gibt keine Garantie dafür, Extremwetterereignisse und ihre tödlichen Folgen gänzlich zu verhindern. Die Wahrscheinlichkeit und das Ausmaß von Überschwemmungen werden aber durch zwei Faktoren begünstigt:

Der Klimawandel trägt enorm dazu bei, dass sich die Wahrscheinlichkeit und die Intensität von Extremwetterereignissen wie z. B. Starkregen in Zukunft noch erhöhen wird: Pro Grad Celcius Erwärmung nimmt unsere Atmosphäre ca. 7 Prozent mehr Wasserdampf auf, was zu mehr Niederschlag führen wird.

Außerdem führt die immer weiter um sich greifende Versiegelung der Böden bei aufkommenden Starkregen dazu, dass der Niederschlag nicht im Boden versickern kann. Zurzeit werden in Deutschland täglich 58 ha – also eine Fläche von ca. 82 Fußballfeldern – versiegelt. Ökologisch wertvolle Flächen und Lebensräume werden in Asphaltwüsten verwandelt.

Doch auch andere Faktoren spielen eine Rolle, wie z. B. die weit fortgeschrittene Denaturierung und Begradigung von Fluss- und Bachläufen sowie die Trockenlegung von Feuchtgebieten und Mooren. Das Wasser wird so bei Starkregen nicht mehr natürlich zurückgehalten und erst allmählich wieder abgegeben. Auch die intensive Landwirtschaft mit ihren verdichteten Ackerflächen trägt leider zu den Hochwasserkatastrophen bei.

Wir fordern vor dem Hintergrund der bisherigen Hochwasserkatastrophe daher politisch verantwortungsvolles Handeln gerade in unserer Region: Denn ein Industriegebiet auf der Mehringer Höhe setzt nicht nur unzählige Treibhausgasemissionen frei, sondern versiegelt ca. 80 ha artenreiche Wald- und Wiesenlandschaft. In Zeiten von Klimawandel und Artensterben wäre ein Schritt in die richtige Richtung: Mehr Klimaschutz, weniger Versiegelung, mehr Natur. Dafür setzen wir uns durch unseren Kampf für den Erhalt des Naturraums Mehringer Höhe ein!